Tagesstrukturierende Maßnahme (TaM)
Angebote zur Tagesstrukturierung für Jugendliche und junge Erwachsene
Die Tagesstrukturierende Maßnahme (TaM) der Jugendhilfe unserer Karl Immanuel Küpper-Stiftung richtet sich an junge Menschen ab 16 Jahren, die ihre Schule nicht besuchen (können), keiner Ausbildung nachgehen, noch keine Ideen zu einem zukünftigen Beruf haben, denen aktuell der Besuch von höherschwelligen Maßnahmen der Arbeitsagentur bzw. des Reha-Bereichs noch nicht gelingt und an jene, die allgemein unter dem Fehlen einer sinnvoll selbstgestalteten Tagesstruktur leiden.
Die Tagesstrukturierende Maßnahme findet in Form einer offenen Gruppe statt, die täglich drei Stunden gemeinsam an wechselnden Projekten arbeitet. Dabei werden das pünktliche Aufstehen und die regelmäßige Zusammenarbeit mit Gleichaltrigen trainiert. Die Maßnahme versteht sich als zeitlich befristetes Sprungbrett in die nächsten, individuell passenden Schritte der schulischen und beruflichen Perspektive.
Intensiv-pädagogisches und therapeutisches Angebot für Kinder und Jugendliche
Ausgangssituation
Junge Menschen in schwierigen Lebenssituationen, denen es aktuell nicht gelingt, die Schule zu besuchen oder eine Ausbildung zu absolvieren, verlieren den Anschluss an ihre beruflichen Wünsche und ihre von außen vorgegebene Tagesstruktur. Diese sich selbst zu geben, erfordert häufig Fähigkeiten und Kenntnisse, die gerade junge Menschen in Krisenzeiten nicht ohne weiteres zur Verfügung haben. Die Wege zu angebotenen (aber eher hochschwelligen) Hilfsmaßnahmen erweisen sich als teilweise unüberwindbare Hürden. Erfahrungen des Scheiterns und des Stillstands häufen sich, sozialer Rückzug ist oft die Folge. Sind sie von einer psychischen Erkrankung betroffen, verschärft sich die Situation zusätzlich. Gerade für diese jungen Menschen sind aber die Einhaltung eines geregelten Tag-Nacht-Rhythmus und ein strukturierter Tagesablauf besonders wichtig. Vor diesem Hintergrund bietet die Jugendhilfe der Karl Immanuel Küpper-Stiftung eine Tagesstrukturierende Maßnahme (TaM) an.
Maßnahmenziele
Übergeordnete Ziele der Maßnahme sind die Stabilisierung der Teilnehmenden und die Vorbereitung auf Schule, Beruf oder Rehabilitation, um einen erfolgreichen (Wieder-)Einstieg zu ermöglichen. Die Tagesstrukturierende Maßnahme unterstützt die Stabilisierung der Lebenssituation, vermittelt ein genaues Bild von der Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit des jungen Menschen, hilft damit, passgenaue Arbeitsplätze zu finden und führt so zu erfolgreicheren Hilfeverläufen und durchschnittlich kürzeren Verweildauern in den Wohngruppen.
Ein erstes Ziel ist dabei immer die Festigung und Verinnerlichung von Basiskompetenzen wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Durchhaltevermögen im Alltag. Durch das regelmäßige Angebot werden alle Teilnehmenden aktiviert, Belastbarkeit und Konzentrationsfähigkeit werden sukzessive gesteigert. Im Vordergrund steht die kompetenz- und ressourcenorientierte Anleitung zur Selbsthilfe.
Ziel ist nicht die langfristige Bereitstellung einer Tagesstruktur von außen, sondern eine auffangende und einbindende Struktur, die mit der notwendigen Zeit den Schritt in die individuell passende schulisch-berufliche Richtung ermöglicht.
Rechtliche Grundlage
§34 und 35a SGB VIII sowie §41
Die Möglichkeit zur Teilnahme an der TaM ist Bestandteil der stationären Jugendhilfeangebote der Küpper-Stiftung. Für Betreute der ambulanten Hilfen sowie kann die TaM über zusätzliche Fachleistungsstunden belegt werden. Auch der Besuch von jungen Menschen, die ansonsten nicht durch die Karl Immanuel Küpper-Stiftung begleitet werden, ist über Fachleistungsstunden möglich.
Maßnahmen und Leistungsumfang
Aufgrund der unterschiedlichen Voraussetzungen der Teilnehmenden innerhalb der Gruppe liegt ein Schwerpunkt der Arbeit in der individuellen Förderung jedes Einzelnen. Gleichzeitig wird besonderer Wert auf die Förderung von Kooperationsbereitschaft und Teamfähigkeit gelegt.
Mit dem Fokus auf das Arbeitsleben werden soziale Kompetenzen innerhalb der geschützten Gruppe trainiert und erlernt. Im gruppendynamischen Prozess werden sozial-emotionale Kompetenzen beobachtet und mit den Teilnehmenden besprochen. Durch motivierende, ressourcenorientierte Begleitung können die Teilnehmenden ihre Fähigkeiten und Interessen (wieder) entdecken und weiterentwickeln.
In der offenen Gruppe wird projektorientiert gearbeitet. Dabei spielen folgende Themen eine wichtige Rolle: Bildung und Beruf, Kunst und Kultur, Sport und Bewegung, Kreativität, Veranstaltungen und Catering, Pflege unseres Gartens, Umgang mit Tieren (mit Unterstützung unserer tiergestützten Pädagogik).
Fragen & Antworten
Ansprechpartnerinnen
Jennifer Hamacher
Teamleitung
Jeanette Müller-Jänsch
Pädagogische Leitung
0221 – 77899972