Die Historie der Karl Immanuel Küpper-Stiftung
Für unsere Stiftung ist es wesentlich, sich an die eigene Historie zu erinnern, denn diese Geschichte ist der Ursprung ihrer Vision und Mission. Sie erinnert an die Initialzündung, an das Warum, das die Gründung der Stiftung veranlasst hat. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil ihrer Identität und bildet das Fundament, auf dem sie aufbaut.
Darüber hinaus kann die Historie der Stiftung dazu dienen, Empathie und Verständnis zu wecken. Sie vermittelt die Werte und Ideale, die der Stiftung zugrunde liegen, auf persönliche und emotionale Weise. Sie ermöglicht es Menschen, sich mit der Stiftung zu identifizieren und sich für ihre Ziele einzusetzen.
Die Erinnerung an die eigene Geschichte hilft auch, den Weg nach vorn zu planen. Sie gibt wichtige Einblicke in die Erfolge und Herausforderungen der Vergangenheit und kann so helfen, zukünftige Strategien und Maßnahmen zu gestalten. Sie erinnert daran, dass Veränderung möglich ist, und motiviert dazu, weiterhin für eine bessere Welt zu arbeiten.
Zuletzt ist die Historie unserer Stiftung eine Quelle der Inspiration. Sie erzählt von Engagement, Beharrlichkeit und oft auch von Mut. Sie zeigt, was erreicht werden kann, wenn Menschen sich für eine Sache einsetzen, an die sie glauben.
Jede Historie ist einzigartig und wertvoll. Deshalb ist es so wichtig, dass unsere Stiftung ihre eigene Geschichte bewahrt und ehrt. Sie ist ein wesentlicher Teil dessen, wer sie ist und was sie tut, und eine Kraft, die sie antreibt, sich für ihre Mission einzusetzen.
Die Historie der Stiftung
Historische Persönlichkeiten
der Karl Immanuel Küpper-Stiftung
Karl Immanuel Küpper (1843–1880)
Karl Immanuel Ernst Küpper, ein Protestant, wurde am 19. Dezember 1843 in Köln als Sohn des gleichnamigen Pfarrers der Antoniterkirche und dessen Ehefrau Maria Emeline Küpper, geborene Mumm, geboren. Er studierte Rechtswissenschaften in Bonn und Heidelberg von 1861 bis 1864 und arbeitete anschließend als Kammergerichtsauskultator bis 1866. Im Jahr 1867 wurde er zum Kammergerichtsreferendar ernannt.
Am 19. Dezember 1872 trat er seinen Dienst als Gerichtsassessor beim Landgericht in Düsseldorf an, mit Patent vom 10. November 1871. Ab dem 1. Oktober 1873 war er als Untersuchungsrichter in Malmedy tätig. Um in den allgemeinen Staatsdienst zu wechseln, trat er zum 1. Juni 1874 aus dem Justizdienst aus.
Von 1874 bis 1880 war Karl Küpper Landrat des Landkreises Düsseldorf. Nachdem ihn die Kreisstände bei der Wahl vom 26. September 1874 auf den ersten Platz der Kandidatenliste gesetzt hatten, ernannte Kaiser Wilhelm I. ihn am 9. November desselben Jahres zum Landrat. Karl Küpper führte die Amtsgeschäfte in den folgenden Jahren zu aller Zufriedenheit.
Die Nachricht von seinem Selbstmord am Morgen des 6. Juli 1880, den der erst 36-Jährige wahrscheinlich in einem Anfall von Melancholie beging, erfüllte die Menschen mit Trauer.
Nach seinem Tod ging das beträchtliche Vermögen von Karl Küpper an seine Tante, die verwitwete Luise von Maaßen.
Luise von Maaßen (1819-1896)
Luise von Maaßen, geb. Mumm, wurde in Köln geboren und stammte aus einer noch heute bekannten Weinhändlerfamilie. Sie war mit dem Geheimen Ober-Finanzrat und Provinzial-Steuer-Direktor Gottfried August von Maaßen verheiratet und hatte keine Kinder.
1880 erbte sie von ihrem Neffen Karl Immanuel Küpper 900.000 Mark, die sie zur Errichtung eines Waisenhauses einsetzen wollte.
Als sie 1896 starb vermachte sie dem Presbyterium der Evangelischen Gemeinde Köln damit die Mittel zur Errichtung des Heimes. So kam es zur Gründung der Karl Immanuel Küpper-Stiftung. Das Waisenhaus konnte 1902 eröffnet werden.
Robert Perthel (1859–1944)
Der Architekt und Stadtverordnete Robert Perthel engagierte sich in vielfältiger Weise für die Karl Immanuel Küpper-Stiftung. Zur Zeit der Planung des Robert Perthel-Hauses war sein Enkel, Dr. Jochen Perthel, als Schatzmeister der Stiftung tätig. Er brachte einen entsprechenden Antrag in das Kuratorium ein, das Haus nach seinem Großvater zu benennen.
Clara Vorster (1858–1934)
Clara Vorster wurde am 10.10.1858 in Köln geboren. Sie war die älteste von 13 Kindern ihrer Eltern Jacob und Wilhelmine Langen. Ihr Elternhaus stand in Martinsfeld, ganz in der Nähe des heutigen Barbarossaplatzes. Als die Mutter kurz nach der Geburt des 13. Kindes starb, übernahm Clara mit 19 Jahren die Führung des großen Haushaltes und hatte für ihre Geschwister Sorge zu tragen.
Schon mit jungen Jahren lernte sie daher, Verantwortung für andere Menschen zu übernehmen. Mit 27 Jahren heiratete Clara 1886 den Kaufmann Friedrich Julius Vorster, der zusammen mit dem Chemiker Grüneberg eine chemische Fabrik leitete.
Ihre protestantisch-christliche Erziehung in Verbindung mit ihrer neuen Stellung als Ehefrau eines Unternehmers führten dazu, dass sie sich in verschiedenen, damals neu gegründeten, evangelischen Einrichtungen für die Jugend engagierte. Ein besonderes Anliegen war ihr die „Karl Immanuel Küpper-Stiftung“, eine Einrichtung für evangelische Waisenkinder in Köln, die 1897 gegründet worden war. Das neu gebaute Waisenhaus wurde bereits 1902 in der Kerpener Straße, gegenüber dem alten Geusenfriedhof, eingeweiht.
Als stellvertretende Vorsitzende war Clara Vorster eine einflussreiche Persönlichkeit im Damenbeirat. Dieser war für die Hausangelegenheiten, wie z.B. Fragen der Ernährung und der Bekleidung der Kinder, der Einrichtung des Hauses und des Gartens zuständig. In diesen Dingen war Clara Vorster sehr erfahren und kompetent. Die Leitung der Stiftung war damals noch den Männern vorbehalten. Clara Vorster war eine überaus disziplinierte, lebenskluge und auch humorvolle Frau, die sich lebenslang mit Herz und Verstand den sozialen Aufgaben widmete.